Grüner Veltliner

Grüne Veltliner

Das Nationalheiligtum Österreichs?

Ist er das? Im "Atlas der Traubensorten" der Gebrüder Goethe von 1874 (einer der Brüder war der Leiter des österreichischen Weinbaues in Pettau - heute Ptuj in Slowenien - und der andere der Leiter des deutschen Weinbaues in Geisenheim) wurde die Sorte nicht einmal erwähnt. Die Finanzierung dieses aufwendigen Werkes in der Zeit als die Fotografie noch unbekannt war übernahm der deutsche und der österreichische Kaiser. Die "werthvollsten" Trauben der Monarchien wurden fachlich erklärt und in ein lithografisches Kunstwerk gebracht. Vom Schilcher, den Roten Vetliner, Ruländer, St Laurent … fast alle Edelsorten von Heute. Einer fehlt aber, der Grüne Veltliner. Dieser wird in diese Ampelographie von 1874 nicht beschrieben.

Der Grüne Veltliner nicht einmal erwähnenswert? Warum?

Ganz einfach, er hat seine Wurzeln in Ungarn, deshalb ist er in diesen Werken nicht erfasst. Es gibt dafür auch eine Erklärung: in Deutsch-Ungarn, das erst 1921 zu Österreich kam, findet sich in St. Georgen die Urrebe des Grünen Veltliners. Ein über 500 Jahre alter Weinstock auf Sandboden (die Reblaus kann auf Sandböden nicht leben und deshalb überlebte dieser Stock). DI Regner der HTLBA Klosterneuburg lieferte über die Genetik den Beweis, dass dieser Stock die Gene des Vaters des Grünen Veltliner hat. Der Grüne Veltliner ist genetisch Traminer x St. Georgen Rebe.

.Der Grünmuskateller, ein alter Name in Deutsch-Ungarn, verbreitete sich als sicherer Ertragsbringer dann in gesamt "Deutsch"-Österreich. In Niederösterreich wurde er später mit dem Synonym „Weißgipfler“ ein Bestandteil des Sortiments. Speziell im Weinviertel, fand diese Traubensorte ideale Bedingungen unter den damals über 500 Rebsorten die in Österreich zur Weinherstellung angebaut wurden. (Erzherzog Johann selektierte allein in der kleinen Steiermark über 200 Sorten – nur eine Anmerkung was hier eventuell an Wein Schätzen über die letzten 200 Jahre verloren ging – traurig für Weinliebhaber und Weinkultur).

Zum Wein: Top. Aber wie sagte 1990 Prof DI Friedrich Wolf, einer der profiliertesten Fachleute Österreichs, der an der Weinbauschule Krems tätig war: "Wo sind die Grünen Veltliner zum Niederknien geblieben?" Zwar können die Grünen Veltliner von Heute mit der Weltspritze absolut mithalten, sie sind in ihrer Urform einzigartig. Das Problem des Grünen Veltliners war der Zwang zur Masse, so wurde auf Masse hin gezüchtet. Hofrat Heinrich Kronlechner, Direktor der HTLBA in Klosterneuburg, berichtete 1965 voll Stolz, dass es nun eine Züchtung gibt die auch beim Grünen Veltliner bis zu 20.000 kg Ertrag pro Hektar sichert. Der Mössmer Klon verbreitete sich rasch und mit jeder Züchtung auf Menge und mit geringerer Bedeutung der Güte, veränderte sich der Ausdruck. Das DAC System für diese Weinsorte ist im Weinviertel ein sehr aufwendiges System in Richtung Güte - aber zwangsläufig, wenn auch auf sehr hohem Sockel, nivellierend.

Es gibt sie aber, die Winzer die für ihren Eigenbedarf oder aus anderen Gründen die alten Stöcke, jene mit geringerem Ertrag aber höchster Güte weiter vermehrten - veredelten. Es gibt die Grünen Veltliner der besonderen Art - ein besonderer ist der Referenzwein aus dem Bibelweingarten vom Nepomukhof. Allerdings, magere 500 Flaschen ist die jährliche Ausbeute - aber eines Kostens Wert.

 

 

Weingut Zeilinger

Cuvée Pleyel 2019

Dieser Weißweincuvée wird nur in den besten Jahren gemacht. Reife Frucht Noten mit Honigtöne bestimmen die Nase und den Gaumen. Ein langer Abgang mit einer extremen Trinkfreude zeigt einen großen Wein. Der Cuvée Pleyel hat das Ziel die Harmonie der Musik in die Flasche zu bringen, da er dem berühmten Komponisten Joseph Pleyel gewidmet ist, der im Anbaugebiet des Weines geboren ist, nach Frankreich auswanderte, dort die Marseillaise komponierte und die berühmte Pleyel Klaviermanufaktur gründete. Dieser Wein soll einem ganz großen der Kunst seine Ehre erweisen.

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Informationen
 
Weingut
 
Kostnotiz
Speiseempfehlung
Anbaugebiet
 

Winzer:

Weingut Zeilinger

Land:

Österreich

Anbaugebiet:

Weinviertel

Rebsorten:

Grüner Veltliner, Roter Veltliner, Rivaner

Jahrgang:

2019

Geschmack:

trocken

Alkoholgehalt:

13 %

Säure:

ka

Restzucker:

ka

Füllmenge:

0,75

Dieser Weißweincuvée wird nur in den besten Weinjahren produziert, weil die Weinwerdung besonders bestimmt ist von der Qualität des Weinjahres und chemisch technisch praktisch nicht eingegriffen wird. Der Wein ist dem berühmten Komponisten Joseph Pleyel gewidmet, der im Weinviertel geboren ist, nach Frankreich auswandertet und in diversen Übermittlungen vor über 200 Jahren die Marseillaise komponierte. Außerdem ist er der Gründer der berühmten Pleyel Klaviermanufaktur. Die Grundlage für diesen Cuvée sind Sorten, die schon damals in dem Gebiet um Hohenwarth angebaut wurden. Diese sind fein abgestimmt wie vor 200 Jahren, denn damals war ein reinsortiger Weingarten und Wein eher selten. Erst die ausgewählten Sorten ergaben damals Genüsse. Technik und Chemie wie heute gab es nicht. Der Unterschied zum Vorgestern liegt in einer außergewöhnlichen Sorgfalt im Weingarten und beginnt bei der Lese mit der Selektion von eventuell schwächeren Trauben und Beeren, bis hin zur Kelterung in einem Umfeld ohne Störungen von außen.

Das gesamte System: den Trauben, den Mosten, dem gärenden Wein alles zu bieten, damit er aus sich heraus zu dem bestmöglichen des Jahrgangs werden kann.

Der Cuvée Pleyel hat das Ziel die Harmonie der Musik in die Flasche bzw. in das Weinglas zu bringen, um einem ganz großen der Kunst seine Ehre zu erweisen. Ein Wein der eine großes Lagerpotential hat und erst nach 2-3 Jahren anfängt sein wahres Potential zu zeigen. Reife fruchtige Töne mit Honigansätzen, lange am Gaumen. Dieser Wein macht einen pure Freude.




Weingut Zeilinger

Weingut Zeilinger

Das Weingut Zeilinger ist in Hohenwarth beheimatet, einen der merkwürdigsten Weinorte Österreichs, in dem die französische Nationalhymne von Ignaz Joseph Pleyel komponiert wurde und wo der Rote Veltliner seit der Keltenzeit zu Hause ist.

Hohenwarth liegt in einer Senke nahe dem Weinort Strass und hier trifft das Wort Microklima zu. Denn in dieser Senke staut sich Wärme. Dazu der kalte Wind vom Waldviertel. Diese Komponenten erzeugen die fruchtige Säure. Hohenwarther Weine sind allgemein etwas voller, reifer und fruchtiger als wie andere in der Umgebung. So in den 50iger und 60iger Jahren des vorigen Jahrhunderts war der Ort wegen seiner außergewöhnlichen Güter, der Wachau gleich- oder darüber gestellt. Die Weine von Ökonomierat Sutter gehörte in dieser Zeit zum Muss der Kenner.

Das Weingut Christian Zeilinger ist sich den Möglichkeiten die Hohenwarth bietet absolut bewusst. Die Weine beginnen im schwierigsten Teil der leichten alkoholarme Weine (Denn je leichter ein Wein ist ums o mehr schlagen Fehler durch – bei schwereren überdeckt der Alkohol vieles), dann bis zu außergewöhnlichen Grünen Veltlinern über einen Bogen bis hin zu den Raritäten Roten Veltliner, Rotgipfler und Cuvée Pleyel die Christian Zeilinger in einem Stil ausbaut, nicht als Granate mit immensen Alkohol sondern fruchtbetont trotz Reife.

Kostnotiz: Erfrischend-fruchtig, vollmundig, harmonisch am Gaumen.

Speisempfehlung: Geflügel, Wild, Risotto, Apfelstrudel

Pobieren Sie Ihre eigenen Kreationen.

Weinviertel

Weinviertel

Die Last der Qualität und der Idealbedingungen für den Weinbau durch die Natur.

Wie ist das zu verstehen? Diese Region ist auch heute noch teilweise unerforscht, sie trägt die Last ihrer Möglichkeiten. Im Weinviertel kann durch die idealen Bedingungen der Natur Wein in extrem großen Massen geerntet werden. Auch früher in einer Zeit wo noch nicht der Pflanzenschutz, die Weingartentechnik, die Önologie oder das Marketing den Weinbau bestimmten war dies schon bekannt. Damals gab es eigentlich im Weingarten nur die Haue und ein paar andere wenige Werkzeuge. Weingartenspitzen waren zum Beispiel etwas völlig Unbekanntes.

Im Weinviertel gibt es viele kleinen Flecken die Idealbedingungen bieten. Und das im großen Übermaß. Wer kennt schon den Ort Matzen? Aber dieser Ort lieferte schon vor 150 Jahren die besten Weine für den Weinmarkt im Commonwealth mit dem Zentrum London, sie wurden dort hoch prämiert und als die Besten der Welt gehandelt.

Das Problem mit der Masse bis in die 1990iger

Das Problem mit der Masse im Weinviertel entstand durch das Zerbrechen der Donaumonarchie, wo Retz der Nabel des weltweiten Weinexportes war - 38 Kilometer Keller bei nur 9 Kilometer Straßen belegen das einprägsam. Dann war ab 1945 bis 1975 Österreich ein Weinimportland - wir hatten zu wenig Wein und das arme Österreich versuchte durch Massenweinbau das Budget zu entlasten. Und welche Region bot sich dafür besonders an? Das Weinviertel. Der Staat förderte den Massenweinbau, 20 000 kg und mehr Trauben pro Hektar waren das Ziel der Institutionen. Der ehemalige Direktor der Höheren Bundeslehranstalt für Wein in Klosterneuburg, Hofrat Kronlechner, verkündete 1963 mit großem Stolz, dass es nun eine Grüne Veltliner Züchtung gab, die sicher mehr als 20 000 Kilo pro Hektar an Ernte garantierte. Die Weine der Zeit waren dünne Rauschmittel mit heute kaum vorstellbarem Geschmack. Sie waren aber ein gutes Geschäft. Zum Verständnis, damals war der Pro Kopf Verbrauch bei über 60 Liter in Österreich pro Jahr. Heute sind es unter 30 Liter.

Im Jahre 1985 kam die Besinnung zur Qualität, aber im Weinviertel wurde 35 Jahre nur auf Masse gearbeitet. Der Umstieg von einer Generation von 35 Jahren, nahe der Lebensdauer eines Weingartens, war ein furchtbarer Prozess. In anderen Regionen wie der Wachau oder der Thermenregion war es nicht so schwierig, weil einfach die Möglichkeiten wie die des Weinviertels in diese Regionen nie so gegeben waren. Eine Tatsache die das belegt ist die Katalogisierung der Weinregionen in der K.u.K. Welt - Retz war ein A Gebiet, die Wachau z.B. das Knechtweinbaugebiet ...

Dem Weinviertel und seinen Möglichkeiten gerecht zu werden, ist kaum möglich weil diese differenzierte Vielfalt an die Denkgrenzen des Heute stößt. Dass im Weinviertel mehr an Möglichkeiten für verschiedenste Weintypizitäten besteht als in ganz Frankreich klingt nach Schwachsinn, aber in Frankreich gibt es von Natur aus zB keine edelsüßen Weine. In dem Gebiet rund um Mannersdorf an der March liegt ein kleines aber extrem feines Edelsüßweingebiet, dass durch die March und die Auen bestimmt ist. Rotweine in den Sutten (Kegelförmige große Eintiefungen) in den Südhängen rund um Haugsdorf, Untermarkersdorf speichern Hitze und ergeben Rotweine von außergewöhnlicher Dichte, die früher in den gesamten Commonwealth geliefert wurden. Diese Weine waren die Lieblingsweine von Queen Viktoria und auch die offiziellen Weine des Houses of Commons (siehe Robert Schlumberger Weine der Monarchie aus 1903).

Orte wie Röschitz, Pulkau, Retz und viele weitere am Urgesteinsboden liegend liefern Riesling Juwelen. Poysdorf ist eine Region in der wieder fruchtbetonte Weine wachsen. Der Wagram, eine einzigartige, vom Löss bestimmte Hügelkette kann großartiges und das zeigt sich bei Verkostungen der letzten Jahre, dass dieses Gebiet nach über 70 Jahren an den alten Ruf des besonderen anschließt. Die Winzergenossenschaft in Großweikersdorf gehörte zu einer der besten Weinlieferanten von einst.

Seltsamkeiten - die Kaiserin Maria Theresia ließ strategisch die Weinregion der Brünnerstrasse anlegen, sie holte dazu trotz der Bayernkriege die fleißigen Parschallen (Bayern) als Arbeitskräfte.

Der Ort Hohenwarth ist berühmt für die seltene autochthone Rebsorte Rote Veltliner eine der seltsamsten ausgeprägten Sorten mit einer weltweit einzigartigen Anomalie: Der Rote Veltliner wird auf einer Schulter partiell Edelfaul d.h. er erhöht mit der Botrytys Cinerea den Extraktanteil und erhält somit seine Frische und Frucht. Es gibt noch unzählige weitere Juwelen im Weinviertel. Diese hier alle aufzuzählen ist aufgrund der Anzahl fast unmöglich.

Übrigens, für Diskussionen die Frage zu stellen "Was hat die Champagne mit Poysdorf zu tun?" erweckt schon als Frage ein gewisses Befremden. Die große Champagne und der Ort Poysdorf - da kann nichts gemeinsames sein. Aber doch, Poysdorf liegt auf dem gleichen Breitengrad wie die Champagne, nur etwas südlicher. Dass Poysdorf den Trauben-Weinlieferant für österreichische Sekte darstellt, ist kaum ein Zufall.

Für Georgs Salon stellt das Weinviertel in seiner Vielfalt eine Schatzkammer dar, die wir ständig ausloten.

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