Weingut Machherndl

Das Weingut Machherndl zwischen Weissenkichen und Spitz, in den besten Lagen der Wachau gelegen, produziert edle Weine, die zur absoluten Spitze der Wachau gehören. Erich Machherndl hat „Weine die es nicht geben kann“, die aber es eben doch gibt – und die er als einziger in Österreich in kleinen Mengen hat.
Denken Sie an die Baujuwele der Stifte Melk und Göttweig in eine Zeit zurück, wo für bestimmte Menschen Geld im Überfluss vorhanden und Genussbereitschaft fast der Lebensinhalt des Klerus und des Adels war. In dieser Zeit lieferte das Stift Zwettl durch 350 Jahre besondere Weißweine an die Päpste Roms (nachzulesen in den Annalen des Stiftes). In dieser Zeit wurde auch der Zarenhof, wo Juwelen als Gastgeschenk so „nebenbei“ gereicht wurden, so wie die Könige von England von Inner-Österreich mit Wein bedient (Robert Schlumberger, Der Weinhandel in der Monarchie, 1903).
Das Beste war gut genug. reife Trauben von Arten, die es heute noch gibt bildeten die Grundlage des Seihmost, welcher ohne Pressvorgang aus der Presseinrichtung entweder mit einer Weinpresse oder mit den blanken Füßen getreten wurde. Mit dem ganz wenigen unter leichtem Druck erzeugten Most wurden gesondert Fässer gefüllt. Die nächste Most diente dem mittleren Klerus und hohen Beamten, das letzte war der Haustrunk fürs Gesinde.
Der Wein gärte und ruhte – 4, 5, 10, 20 Jahre und länger bis er reif war - im Gebinde. Manche Weine reiften über Generationen. Bei Esterhazy sogar eine Beerenauslese 360 Jahre! Ich weiß, es klingt nach „Münchhausen“ aber Sie können das leicht nachlesen: im Archiv der Fürstenfamilie in Eisenstadt. Es war eine andere Welt!
Heute muss der Winzer jedes Jahr danach trachten, noch im gleichen Jahr seinen Wein zu verkaufen; bis auf Rotweine wo 2 oder 3 Jahre kein Problem darstellen. Denn die Kosten von heute (Maschinen, Treibstoff, Steuern, usw.) zwingen ihn dazu. Die Lagerhaltung aus 5, 10 oder 15 Ernten mit Behältern usw. ist unmöglich zu finanzieren. So beginnt man schon bei der Lese und beim Pressen mit Hilfen (im Fachbereich Schönungen genannt) und vielen Maßnahmen, wie mit Reinhefen, pektinspaltenden Enzymen, Tempo zu machen; nach der Gärung rasch von der Hefe zu ziehen und zu füllen – das ist ein Muss. Tolle Weine entstehen - aber was im Weißweinbereich wirklich möglich ist, erlebt man kaum noch. Denn diese Weine verderben durch die Maßnahmen von heute schnell. Alte Weine sind zumeist ein „grausamer“ Genuss.
Machherndl produziert aber bewusst reife Weine in der Tradition von einst. Sein System mit seinen Stammkunden ist so gewachsen. Es geht so weit das Kunden im Grunde die „Lagerkosten“ übernehmen, sonst wäre dieser Weg nicht möglich. Für bestimmte, dafür produzierte Weine wird garantiert und rückgekauft.
Ein 1986er Weißburgunder, unvorstellbar! Eine Fülle von feinen Aromen, der Ton der Bernsteinsäure, die sich aus der Malonsäure wandelt, hat nicht gar nichts mit Alterston o.ä. zu tun, sondern ist schlicht ein unfassbares Erlebnis! Dadurch versteht man den Beginn: warum in dieser Zeit diese Weine mit Ross und Wagen nach Rom, nach Petersburg, usw. geliefert wurden. Reifer Weißwein bedarf einer gänzlich anderen Einstellung. 5 oder 6 Jahre bei Machherndl im Keller zu ruhen, ist normal. Dann bei seinen Kunden 10, 20 Jahre zu reifen ebenso. Aber nicht jede Sorte ist dafür geeignet.
Diese Weine sind keine ruhende, tote Lösung, sondern sie sind lebendig. Nach 10 Jahren können sie wieder frisch wirken - ganz lebendig - dann wieder etwas verändert. Bei jedem Durchkosten sind neue Höhepunkte zu finden.
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