Ein Cuvée das Vollmundigkeit und den sanften Abgang des Blauen Portugiesers, mit den Fruchtnoten und dem kräftigen Körper des Zweigelts, mit der Würze und Lebendigkeit des Merlots vereint.
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Winzer:
Franz ZöchLand:
ÖsterreichAnbaugebiet:
WeinviertelRebsorten:
Blauer Portugieser, Merlot, ZweigeltJahrgang:
2015Geschmack:
trockenAlkoholgehalt:
13,5%Säure:
Restzucker:
Füllmenge:
0,75Dieses Cuvée vereint die Vollmundigkeit und den sanften Abgang des Blauen Portugiesers, mit den Fruchtnoten und dem kräftigen Körper des Zweigelts, mit der Würze und Lebendigkeit des Merlots.
In Summe eine fast vollständige Harmonie ohne Ecken und Kanten, die Freude am Genießen mit sich bringt. Dieses Sortenspiel, wie die Harmonie eines Ganzen, die die Genussfreude Schluck für Schluck zeigt. Franz Zöch ist zu bewundern, ein Topmanager mit festen Wurzeln eines Winzerkindes - verbringt die geringe jobbedingte Freizeit bei der Einzeltraube und lässt im Keller mit viel Gefühl und festem Zeiteinsatz ohne "moderne" Vinifizierung - den Wein werden. Viel gibt es nicht davon, denn für Zöch ist der Ertrag nicht so wesentlich, sondern das absolut gesunde reife Traubenmaterial, dass die Voraussetzung für ein Weinerlebnis bildet. Gott sei Dank hat er kaum Zeit für den Verkauf und somit sind die Preise im Verhältnis zur Güte mehr als moderat.
Weingut Franz Zöch
Schwierig, aber passt in unsere Welt der besonderen Weine und Winzer. Ing. Franz Zöch, ein Oenologe mit jungen Eltern, der sich nach der HLBA noch etwas "Wind" um die Nase wehen lassen wollte. Der Vater führte das Topweingut und so blieb Zeit zum Lernen. Zöch begann deshalb in einem sehr großen Unternehmen der Branche engagiert und im Interesse des Weinbaues zu arbeiten. Dieses Engagement mit dem Ziel, den Weinbau weiterzuentwickeln führte zu einer fast ungewollten Karriere. Franz ist heute im Topmanagement eines Konzerns.
Was tut der Mann, der nun weltweit tätig ist - am Abend schnell die 100 Kilometer nach Hause zurücklegt, um in den Weingarten und Keller zu gehen. Samstag, Sonntag und abends ist er ein Winzer mit enormem Wissen, aber auch extrem der Tradition des Weinbaues nach den Regeln der Natur verbunden. Das Sortenspiel ist über Jahre nach dem Gaumen und Genuss als besonderer Rotwein Cuvée entwickelt worden. Das Sortenspiel besteht aus Blauem Portugieser aus den Sutten, einem Zweigelt und einem Merlot. Letzterer - eine neue Sorte? Mitnichten, in der Weinzeitung aus 1909 finden sich die Anbauorte in Österreich mit Messungen über Erträge und Güte der Weinbauschule Klosterneuburg. Franz Zöch reduzierte die Rebflächen auf etwas über einen Hektar der ausgewähltesten Lagen von Haugsdorf über 10 000 m² Weingarten - eine große Fläche und viel Arbeit, wenn man jeden einzelnen Stock betreut, fast jede Traube in der Entwicklung kennt- ausdünnt, kranke Einzeltrauben entfernt und und und. Aber das ist nun mal die Voraussetzung für höchste Qualität.
Kostnotiz: vollmundig, fruchtig und lebendig
Essen: Mediterane-, milde assiatische Gerichte, gebratenes Fleisch
Weinviertel

Die Last der Qualität und der Idealbedingungen für den Weinbau durch die Natur.
Wie ist das zu verstehen? Diese Region ist auch heute noch teilweise unerforscht, sie trägt die Last ihrer Möglichkeiten. Im Weinviertel kann durch die idealen Bedingungen der Natur Wein in extrem großen Massen geerntet werden. Auch früher in einer Zeit wo noch nicht der Pflanzenschutz, die Weingartentechnik, die Önologie oder das Marketing den Weinbau bestimmten war dies schon bekannt. Damals gab es eigentlich im Weingarten nur die Haue und ein paar andere wenige Werkzeuge. Weingartenspitzen waren zum Beispiel etwas völlig Unbekanntes.
Im Weinviertel gibt es viele kleinen Flecken die Idealbedingungen bieten. Und das im großen Übermaß. Wer kennt schon den Ort Matzen? Aber dieser Ort lieferte schon vor 150 Jahren die besten Weine für den Weinmarkt im Commonwealth mit dem Zentrum London, sie wurden dort hoch prämiert und als die Besten der Welt gehandelt.
Das Problem mit der Masse bis in die 1990iger
Das Problem mit der Masse im Weinviertel entstand durch das Zerbrechen der Donaumonarchie, wo Retz der Nabel des weltweiten Weinexportes war - 38 Kilometer Keller bei nur 9 Kilometer Straßen belegen das einprägsam. Dann war ab 1945 bis 1975 Österreich ein Weinimportland - wir hatten zu wenig Wein und das arme Österreich versuchte durch Massenweinbau das Budget zu entlasten. Und welche Region bot sich dafür besonders an? Das Weinviertel. Der Staat förderte den Massenweinbau, 20 000 kg und mehr Trauben pro Hektar waren das Ziel der Institutionen. Der ehemalige Direktor der Höheren Bundeslehranstalt für Wein in Klosterneuburg, Hofrat Kronlechner, verkündete 1963 mit großem Stolz, dass es nun eine Grüne Veltliner Züchtung gab, die sicher mehr als 20 000 Kilo pro Hektar an Ernte garantierte. Die Weine der Zeit waren dünne Rauschmittel mit heute kaum vorstellbarem Geschmack. Sie waren aber ein gutes Geschäft. Zum Verständnis, damals war der Pro Kopf Verbrauch bei über 60 Liter in Österreich pro Jahr. Heute sind es unter 30 Liter.
Im Jahre 1985 kam die Besinnung zur Qualität, aber im Weinviertel wurde 35 Jahre nur auf Masse gearbeitet. Der Umstieg von einer Generation von 35 Jahren, nahe der Lebensdauer eines Weingartens, war ein furchtbarer Prozess. In anderen Regionen wie der Wachau oder der Thermenregion war es nicht so schwierig, weil einfach die Möglichkeiten wie die des Weinviertels in diese Regionen nie so gegeben waren. Eine Tatsache die das belegt ist die Katalogisierung der Weinregionen in der K.u.K. Welt - Retz war ein A Gebiet, die Wachau z.B. das Knechtweinbaugebiet ...
Dem Weinviertel und seinen Möglichkeiten gerecht zu werden, ist kaum möglich weil diese differenzierte Vielfalt an die Denkgrenzen des Heute stößt. Dass im Weinviertel mehr an Möglichkeiten für verschiedenste Weintypizitäten besteht als in ganz Frankreich klingt nach Schwachsinn, aber in Frankreich gibt es von Natur aus zB keine edelsüßen Weine. In dem Gebiet rund um Mannersdorf an der March liegt ein kleines aber extrem feines Edelsüßweingebiet, dass durch die March und die Auen bestimmt ist. Rotweine in den Sutten (Kegelförmige große Eintiefungen) in den Südhängen rund um Haugsdorf, Untermarkersdorf speichern Hitze und ergeben Rotweine von außergewöhnlicher Dichte, die früher in den gesamten Commonwealth geliefert wurden. Diese Weine waren die Lieblingsweine von Queen Viktoria und auch die offiziellen Weine des Houses of Commons (siehe Robert Schlumberger Weine der Monarchie aus 1903).
Orte wie Röschitz, Pulkau, Retz und viele weitere am Urgesteinsboden liegend liefern Riesling Juwelen. Poysdorf ist eine Region in der wieder fruchtbetonte Weine wachsen. Der Wagram, eine einzigartige, vom Löss bestimmte Hügelkette kann großartiges und das zeigt sich bei Verkostungen der letzten Jahre, dass dieses Gebiet nach über 70 Jahren an den alten Ruf des besonderen anschließt. Die Winzergenossenschaft in Großweikersdorf gehörte zu einer der besten Weinlieferanten von einst.
Seltsamkeiten - die Kaiserin Maria Theresia ließ strategisch die Weinregion der Brünnerstrasse anlegen, sie holte dazu trotz der Bayernkriege die fleißigen Parschallen (Bayern) als Arbeitskräfte.
Der Ort Hohenwarth ist berühmt für die seltene autochthone Rebsorte Rote Veltliner eine der seltsamsten ausgeprägten Sorten mit einer weltweit einzigartigen Anomalie: Der Rote Veltliner wird auf einer Schulter partiell Edelfaul d.h. er erhöht mit der Botrytys Cinerea den Extraktanteil und erhält somit seine Frische und Frucht. Es gibt noch unzählige weitere Juwelen im Weinviertel. Diese hier alle aufzuzählen ist aufgrund der Anzahl fast unmöglich.
Übrigens, für Diskussionen die Frage zu stellen "Was hat die Champagne mit Poysdorf zu tun?" erweckt schon als Frage ein gewisses Befremden. Die große Champagne und der Ort Poysdorf - da kann nichts gemeinsames sein. Aber doch, Poysdorf liegt auf dem gleichen Breitengrad wie die Champagne, nur etwas südlicher. Dass Poysdorf den Trauben-Weinlieferant für österreichische Sekte darstellt, ist kaum ein Zufall.
Für Georgs Salon stellt das Weinviertel in seiner Vielfalt eine Schatzkammer dar, die wir ständig ausloten.
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